2008-02-15

Kiruna - Ein Wintermärchen


Nachdem ich direkt nach der Rückkehr aus meinem "Heimaturlaub" bereits beim Snowboarden in Kläppen - ein kleines Skigebiet in Mittelschweden; natürlich nicht zu vergleichen mit Skigebieten in den Alpen, aber für drei Tage auf jeden Fall ausreichend; zudem gibts hier den wohl besten Park Schwedens - das erste Mal in dieser Saison richtig Schnee unter meinen Füßen bzw. unter meinem Brett spüren durfte, gings dann Ende Januar für fünf Tage wirklich in den hohen Norden, nach Kiruna - ca. 200km nördlich des Polarkreises gelegen und somit die nördlichste Stadt Schwedens.

Am Mittwoch, den 23.01. brach unsere zehn Leute starke Gruppe frühmorgens per Zug Richtung Stockholm, Flughafen Arlanda auf. Mit von der Partie waren Gesa, Janina, Katrin, Steffi, Benni, Boris, Dominik, Simon, Tobi und ich. Mit beträchtlicher Verspätung - an Bord befanden sich zwei Gepäckstücke, aber nicht deren Besitzerin; nach erfolgloser Suche mussten schließlich alle Passagiere nochmal auf dem Rollfeld aussteigen und persönlich ihr Gepäck identifizieren - konnte unser Flieger schließlich doch noch abheben. Zwei Stunden später landeten wir auf dem winzigen Flughafen Kirunas, wo uns Temperaturen von knapp -20°C einen eisigen Empfang bereiteten. Für die erste Nacht hatten wir uns in einer Jugendherberge im Zentrum Kirunas eingemietet. Nach kurzer Stadtbesichtigung und Besuch des Snowfestivals - hier sollte es kunstvolle Skulpturen aus Schnee zu betrachten geben, allerdings war das Ganze noch im Aufbau begriffen - verbrachten wir einen eher ruhigen Abend mit gutem Essen.
Am nächsten Morgen brachen wir zeitig zu unserer 2-tägigen Hundeschlittentour auf. Ein unvergessliches Erlebnis auf dem Schlitten zu stehen und durch die unberührte Natur Lapplands zu gleiten, um einen herum nicht als die Stille der weitläufigen Ebene, zu hören nur das Knirschen des Schnees unter den Kufen und das Gebell der Hunde. Unser Camp, eine Ansammlung von Hütten, die man an einer Hand abzählen konnte, lag dann auch irgendwo mitten in der Wildnis an einem zugefrorenen See. Nach unserer Ankunft war zuerst einmal Holzhacken angesagt, unsere original Samenhütte wollte ja schließlich auch ausreichend beheizt sein. Anschließend wurde Wasser aus dem nahegelegenen Fluss geschöpft. In eben diesen versenkte einer der beiden Camp-Angestellten später auch sein Snowmobil und wir mussten alle bei der Bergungsaktion mit anpacken. Ansonsten verlief der Abend ohne weitere Zwischenfälle, sondern war vielmehr überaus gemütlich: Wohlschmeckender Rentierfleischeintopf, eine holzbefeuerte Sauna (zwischen den Saunagängen kühlte man sich einfach draußen im Schnee ab) und selbstgebrannter Slivovitz aus Serbien (an dieser Stelle nochmals vielen Dank an Milla!)...
Am nächsten Vormittag unternahmen wir noch eine kleine Wanderung in der Umgebung und genossen das gute Wetter. Die Landschaft dort ist einfach atemberaubend. Deswegen möchte ich hier auch gar keine weiteren Worte darüber verlieren, ich denke die Bilder sprechen für sich... Am Nachmittag gings dann wieder per Hundeschlitten und Snowmobil zurück Richtung Kiruna. Für die letzten beiden Nächte hatten wir uns ein ganzes Haus für uns alleine angemietet, in Camp Alta, etwa 15km außerhalb von Kiruna. Demenstprechend ungestört konnten wir dort feiern, und es wurde nicht zuletzt aufgrund altbewährter Trinkspiele wie "Mäxchen" und "Mütze" auch wiedermal richtig lustig. Doch selbst mit viel Alkohol - unsere Vorräte an russischem, schwedischem, finnischem und deutschem Wodka dezimierten sich überraschend schnell - und viel Phantasie konnten wir- entgegen anderslautender Behauptungen, gell Simon ;) - leider nicht wirklich die heißersehnten Polarlichter am sternenklaren Firmament ausmachen...
Am Samstag wartete dann ein weiteres Highlight auf uns - eine Snowmobiltour. Nur die Hälfte unserer Gruppe erfüllte sich diesen Traum, doch das Geld dafür war auf jeden Fall bestens angelegt! Es macht einfach einen riesen Spaß auf dem Snowmobil mit 70 Sachen über eine tiefverschneite Ebene zu heizen ;) Unsere Tour führte uns auch auf eine kleinere Erhebung. Von dort bot sich uns ein phantastischer Blick über die Weiten Lapplands, zudem konnten wir in der Ferne den Kebnekaise, Schwedens höchsten Berg, erblicken... Unseren letzten Abend ließen wir dann mit einer Feuerzangenbowle ausklingen...
Am Sonntag stand noch ein Besuch des berühmten Eishotels in Jukkasjärvi auf dem Programm. Unbedingt sehenswert! Bevors zum Flughafen ging konnten wir auch noch einen Blick auf die inzwischen fertiggestellten Skulpturen des Snowfestivals und die berühmte Holzkirche Kirunas werfen... Spätnachts trafen wir schließlich nach fünf unvergesslichen Tagen wieder in Linköping ein.
















2008-01-05

Update

Etwas weiter unten gibts nun endlich meinen Russland-Reisebericht zu lesen. Viel Spaß bei der Lektüre und Respekt, wer bis zum Ende durchhält ;)

2007-12-23

Home for Christmas

So, da bin ich nun wieder daheim im schönen Bayern. Zumindest für die nächsten drei Wochen...

Und so schnell ist die erste Halbzeit in Schweden somit auch schon vorüber. Deswegen hieß es leider auch Abschied nehmen, da doch einige der Leute, die ich in den vergangenen fünf Monaten kennenlernen durfte, ihr Zelte in Linköping bereits nach einem Semester wieder abbrechen. Vielen Dank Euch allen für die tolle Zeit!
Natürlich durfte zum Abschluss eine standesgemäße Party nicht fehlen. Donnerstag abend direkt nach der letzten Klausur gings zuerst auf eine Pre-Party in Flamman, dann ins immer wieder gern besuchte Platå, zum Abschluss auf eine After-Party in Ryd und von dort direkt zum Flughafen. Ein gelungener letzter Abend...

































Das solls vorerst auch schon wieder von mir gewesen sein, vielleicht noch ein paar Worte zum schwedischen Winter: Leider habe ich davon bisher noch nicht viel gespürt. Wie Tucholsky in "Schloß Gripsholm" passend schreibt: "Wenn die Leute in Deutschland an Schweden denken, dann denken sie: Schwedenpunsch, furchtbar kalt, Ivar Kreuger, Zündhölzer, furchtbar kalt, blonde Frauen und furchtbar kalt. So kalt ist es gar nicht." Als ich Freitag nachmittag in München gelandet bin, wars dort kälter als in Linköping wenige Stunden zuvor bei meiner Abreise. Somit hoffe ich, dass der Winter dann spätestens im Januar endlich Einzug hält, etwas Schnee wäre ja doch ganz nett... Wie auch immer, für Ende Januar ist unser Trip in den hohen Norden Schwedens nach Kiruna geplant, und dort werden wir definitiv mehr Schnee als genug haben und vielleicht wünsche ich mir ja dann wieder, dass es zehn Grad wärmer wäre...

Euch allen wünsche ich erstmal ein frohes Fest, besinnliche Feiertage, eine fette Silvesterparty und einen guten Start ins neue Jahr!


PS: Da sich die Anfragen schon häufen, vielleicht komme ich ja demnächst auch endlich mal dazu meinen Russland-Reisebericht zu verfassen ;)

2007-11-12

Road Trip to Russia

Nachdem ich nun endlich meine zu Anfang über 1.000 Photos zählende Bildersammlung von unserem Russland-Trip halbwegs sortiert und reduziert habe, finde ich hiermit endlich die Zeit und Muße den lange überfälligen Reisebericht nachzureichen.

Los gings am 30.10.2007. Da der eigentliche Trip - organisiert von einem finnischen Reiseveranstalter in Zusammenarbeit mit dem Erasmus Student Network - in Stockholm startete, fuhr ein Großteil der Linköpinger mit dem normalen Linienbus dorthin. Aufgrund unserer großzügigen Zeitplanung waren wir unter den Ersten am Fährterminal und konnten beobachten wie nach und nach die insgesamt knapp 50 Teilnehmer von Universitäten aus ganz Schweden eintrafen. Austauschstudenten aus Linköping, Stockholm, Göteborg, Lund, Uppsala, Jönköping und Norrköping waren mit von der Partie. Insgesamt ein nationalitätentechnisch bunt zusammengewürfelter Haufen, und die Stärke der deutschen Fraktion war geringer als erwartet.
Die erste Nacht verbrachten wir dann auf der Fähre gen Finnland. Bereits hier deutete sich die Richtung an, in welche es in den nächsten Tagen noch verstärkt gehen sollte: viel Party und sehr wenig Schlaf... Am nächsten Morgen betraten wir in Turku finnischen Boden und bestiegen unseren Reisebus, der uns in den kommenden Tagen hunderte von Kilometern über finnische und russische Straßen befördern sollte. Dabei leisteten unsere beiden finnischen Busfahrer-Originale Kimi und Erki einen großartigen Job und ließen sich selbst durch widrige russische Straßenverhältnisse, Verkehrschaos und auf unterschiedlichste Art verursachte Verspätungen so gut wie niemals aus der Ruhe bringen. Dabei standen sie uns mit kleineren Drohungen und Warnungen der Sorte "Don't do anything stupid!" - in brüchigem Englisch und mit dem unverkennbaren finnischen Akzent - wohlmeinend zur Seite.

Der zweite Tag verlief relativ unspektakulär, schließlich saßen wir annähernd zwölf Stunden im Bus, ehe wir am Abend St. Petersburg erreichten. Erwähnenswert sind vielleicht noch die drei (oder waren es sogar vier?) Kontrollen die wir im Grenzgebiet zwischen Finnland und Russland über uns ergehen lassen mussten. Desweiteren interessant und amüsant war der sogenannte "Mobile Russian Money Exchange": Auf einem Parkplatz kurz nach der russischen Grenze näherte sich unserem Bus ein heruntergekommener weißer Transporter (wie wir später beobachten konnten waren dessen Fahrer und unsere beiden Busfahrer alte Bekannte, und Kimi und Erki konnten ihre Provision in Form von zwei Paletten Bier einstreichen), die Ladefläche voll mit Bier, Wodka, Champagner, Zigaretten usw. Zu günstigen Preisen konnte man sich hier schonmal mit dem Nötigsten eindecken. Zudem fungierte das Gefährt als mobile Wechselstube und wir konnten unsere Euros zu einem aktzeptablen Kurs gegen Rubel eintauschen. Fraglich nur wie der Fahrer auf den einsamen russischen Straßen seine Sicherheit gewährleistet, wo er doch immer mit fünfstelligen Euro-Beträgen in der Tasche herumkutschiert. Aber vielleicht hat er ja unter dem Sitz sein AK-47 liegen...
Direkt nachdem wir unsere Zimmer (ich teilte meines mit Steffen) im Hotel Ladoga bezogen hatten - welches mich ebenso wie unser Hotel in Moskau positiv überraschte - machten wir uns auf Richtung "Newski-Prospekt" (die Hauptstraße der Stadt) um das nächtliche St. Petersburg zu erkunden. Nach einem guten russischen Essen in einer kleinen urigen Kneipe zogen wir weiter ins "Griboyedow", einem Club in einem ehemaligen Luftschutzbunker. Von der Location und der Musik her durchaus sehens- bzw hörenswert! Dort ließen wir den Abend ausklingen. Zurück ins Hotel gings per Taxi, wobei hier die Preise erheblich schwanken und durch gutes Verhandlungsgeschick immer wieder erstaunliche Verbilligungen erzielt werden können. Ein Preisvergleich am nächsten Tag belegte, dass andere für dieselbe Strecke zwischen 100 und 150 Prozent mehr bezahlt hatten. Am günstigsten fährt es sich mit den "inoffiziellen" Taxen, irgendjemand findet sich wohl immer der dich für ein paar Rubel nach Hause fährt... Vom Zustand der jeweiligen Beförderungsmittel (bevorzugt Lada) und den waghalsigen Fahrmanövern der Russen will ich gar nicht sprechen, sowas sollte man am besten mal selbst erlebt haben ;)

Nach wenigen Stunden Schlaf began der dritte Tag mit einer geführten Sightseeing-Tour per Bus quer durch St. Petersburg. Sehenswürdigkeiten wie "Auferstehungskirche" und "Isaakskathedrale" standen auf dem Programm. Am Nachmittag besuchten wir dann die "Eremitage", eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, in welchem es in mehr als 1.000 Sälen über 60.000 Exponate zu sehen gibt. Wirklich beeindruckend! Abends hatten wir Karten für eine "Russian Folk Dance Performance", welche meines Erachtens etwas zu touristisch aufgemacht war, unterm Strich aber doch ganz nett anzuschauen.





Am Morgen des vierten Tages hieß es wieder einmal "all luggage to the buses". Mit demselbigen gings dann vor die Tore der Stadt nach Puschkin, wo wir den "Katharinenpalast" besichtigen konnten, in dem sich bekanntlich die Rekonstruktion des berühmten Bernsteinzimmers befindet. Den Nachmittag verbrachten wir dann erneut in der Stadt auf und um den "Newski-Propekt". Gegen Abend unternahmen wir noch einen längeren Fußmarsch entlang der Neva zur "Peter-und-Pauls Festung", wobei sich uns ein toller Blick auf das hell erleuchtete St. Petersburg bot.
Danach brachen wir zu unserem ersten Overnight Drive Richtung Moskau auf. Wer annahm, dass sich die Hauptverbindungsstraße zwischen diesen beiden großen Städten eigentlich in einem halbwegs guten Zustand befinden sollte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Man könnte sie durchaus als Schlaglochpiste übelster Sorte bezeichnen, was unsere Busfahrer allerdings nicht davon abhielt diese mit beträchtlicher Geschwindigkeit zu befahren. An Schlaf war anfangs somit nicht zu denken, zumal die Fraktion der trinkfreudigen Australier im hinteren Teil des Busses eine kleine Party veranstaltete. Erst zu fortgeschrittener Stunde wurde die durch den Schlafmangel der letzten Nächte hervorgerufene Müdigkeit so groß, dass allmählich Ruhe einkehrte und man zwischen Phasen dämmernden Halbschlafs einige Minuten richtigen Schlafs genießen konnte. Ich tat mich dabei trotz viel zu geringer Beinfreiheit und daher äußerst unbequemer Schlafposition leichter als manch anderer - was man nicht alles bei der Bundeswehr gelernt hat ;)

Der Vormittag des fünften Tages begann nach unsere Ankunft in Moskau mit einer weiteren geführten Sightseeing-Tour per Bus. Viele hätten wohl lieber noch weitergedöst, doch die beeindruckende Kulisse Moskaus zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. Der permanente Redefluss unserer russischen Fremdenführerin tat ein Übriges. Besonders beeindruckend war natürlich der "Rote Platz", an welchen das riesige Gelände des "Kreml" grenzt. Einen Besuch des ebenfalls dort befindlichen "Lenin-Mausoleums" wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Nach moderater Wartezeit und Durchsuchung beim Einlass (keine Kameras erlaubt) konnten wir schließlich unter den strengen Blicken der Wachsoldaten (stehenbleiben verboten) am beleuchteten Kristallsarg Lenins vorüberschreiten. Natürlich gibt es über diese ehemals wichtigste Sehenswürdigkeit der Sowjetunion zahlreiche amüsante Geschichten. Darunter auch folgende: Als vor einigen Jahren ein Lenin-Look-Alike Contest stattgefunden hatte, der Sieger unter mysteriösen Umständen verschwand und das Mausoleum zeitgleich für mehrere Tage geschlossen blieb, erstrahlte die Leiche Lenins danach wieder in neuem Glanz ;)
Nach Beendigung der Sightseeing-Tour bezogen wir unsere Zimmer im Hotel Kosmos, wo wir uns eine kurze Ruhepause gönnten. Am Abend zogen wir dann mit einer kleinen Gruppe unter Führung dreier ortskundiger russischer Mädels, Bekannte unseres mitreisenden Holländers Thijs, durch mehrere Kneipen und Bars. Am Ende landeten wir schließlich in einem Club namens "Propaganda", wo wiedermal ausgiebig gefeiert wurde...

Nach einer kurzen Nacht stand am Vormittag des sechsten Tages eine geführte Tour auf dem Gelände des "Kreml" auf dem Programm. Danach hatten wir Zeit Moskau auf eigene Faust zu Fuß bzw per U-Bahn zu erkunden. Allerdings musste man an diesem Tag, dem 04.11. (Tag der Einheit des Volkes), einem der Nationalfeiertage in Russland, selbst als Fußgänger mitunter weite Umwege in Kauf nehmen, da ungefähr die halbe Stadt durch ein riesiges Polizei- und Militäraufgebot gesperrt wurde. Der Rote Platz war weiträumig abgeriegelt und auf zahlreichen Straßen war aufgrund improvisiert anmutender Straßensperren durch LKWs kein Durchkommen mehr, zumindest für den Autoverkehr. Was genau am Roten Platz selbst eigentlich stattfand, wusste keiner so genau... Wir entschieden uns schließlich der "Tretjakow-Galerie", dem größten Museum russischer nationaler Kunst, noch einen Besuch abzustatten. Für den Abend hatten wir Karten fürs Ballett im "Bolschoi-Theater". Aufgeführt wurde "Giselle". Sehr beeindruckend! Und das trotz ziemlich mieser Plätze ganz oben am Rand. Da wurden wir mit umgerechnet 40EUR Eintrittspreis als Touristen wohl wieder mal über den Tisch gezogen, was uns allerdings nicht mehr verwunderte, hatten wir doch schon in den vergangenen Tagen die "beiden Preissysteme" Russland kennengelernt - eines für die Russen und eines für die Ausländer/Touristen. Desöfteren gibt es sogar unterschiedliche Kassen für ein und dieselbe Attraktion... Nach dem Ballett bestiegen wir wieder unseren Bus voller Erwartung des bevorstehenden zweiten Overnight Drives zurück nach St. Petersburg ;) Immerhin wurden wir - zu Ehren des Feiertages - noch mit einem fulminanten Feuerwerk verabschiedet...




Na
ch wenigen Stunden Schlaf (wenn man diesen im heftig schaukelnden Bus überhaupt als solchen bezeichnen kann) erreichten wir am Morgen des siebten Tages wieder St. Petersburg. Den Tag verbrachten wir mit der weiteren Erkundung der Stadt, es gab ja doch noch so einiges, was wir noch nicht gesehen hatten. Hervorzuheben wäre dabei der tolle Blick, der sich uns bei bestem Wetter von der Kolonnade der "Isaakskathedrale" auf die Stadt bot, sowie das ehemalige russische Kriegsschiff "Aurora", das heute ein Museum beherbergt. Abends sollte zum Abschluß noch einmal anständig gefeiert werden. Nach einer Pre-Party in unserem Hotel gings dann (fast) mit der kompletten Gruppe in den Club "Revolution", wo bis in die frühen Morgenstunden die Post abging...





Nach nur ein oder zwei Stunden Schlaf hieß es dann am achten Tag schon wieder aufstehen und abfahren. Die Rückreise nach Finnland verlief ohne Zwischenfälle, die meiste Zeit hab ich wohl eh gepennt. An der russisch-finnischen Grenze konnten im Duty-Free-Shop für die letzten verbliebenen Rubel noch billiger Wodka und unser bevorzugter Minttu erworben werden. In Turku legte dann am Abend wieder die Fähre Richtung Stockholm ab. Aufgrund des anstrengenden Kultur- und Partyprogramms der vergangenen Tage und des damit einhergehenden akuten Schlafmangels wollte an diesem letzten Abend allerdings keine so rechte Feierstimmung mehr aufkommen und wir legten uns relativ zeitig in unsere Kojen.

Tag neun beinhaltete nur noch die Ankunft in Stockholm und die Rückreise per Bus nach Linköping... Anschließend schlafen... :)

Fazit: Alles in allem ein wirklich grandioser Trip! Russland, ein Land das sich doch in vielerlei Hinsicht von dem unterscheidet, was ich bisher kennengelernt habe. Moskau und St. Petersburg, zwei beindruckende, riesige Städte. Die zwei Tage in Moskau waren leider etwas wenig, gerne hätte ich noch mehr von dem gesehen, was diese Stadt noch so alles zu bieten hat. Insgesamt eine durchwegs gelungene Mischung aus Kultur und Party, das Ganze zusammen mit einer Gruppe cooler Leute, top!

2007-11-11

Was in den letzten beiden Monaten so alles passierte (Teil 2)

Und hier folgt auch schon die Fortsetzung:

Kräftskiva bei Dominik, 26.09.
Krebsessen in Dominiks Korridor, sehr lecker! Traditionell wird dazu jede Menge Schnaps getrunken. Es wurde ein dementsprechend lustiger Abend...































Klausurenphase ht1
Anfang Oktober gings dann auch schon so langsam auf die Klausuren zu, die das Ende der 1. Periode (ht1) des Herbst-/Wintersemesters einläuteten. Nachdem wir auf dem Kravall der Austauschstudenten "Intervallen" ein letztes Mal ausgiebig gefeiert hatten, wurden anschließend die Partyaktivitäten merklich zurückgefahren. Ein bissl was wollte ja dann doch mal gelernt sein. Unser Gruppenprojekt im Kurs "Engineering Materials - Optimization of Materials" musste endlich zum Abschluß gebracht und die Präsentation der Ergebnisse vorbereitet werden. Wenige Tage später folgte auch schon die dazugehörige Klausur, welche wirklich easy war und auch dementsprechend gut lief. Meine zweite Klausur in "Operations Strategy" eine Woche später war zwar schon etwas anspruchsvoller, stellte aber dennoch dank halbwegs guter Vorbereitung kein größeres Problem dar.



Endi zu Besuch, 23.10. - 28.10.
Direkt am auf meine letzte Klausur folgenden Tag kam auch schon Endi aus Deutschland eingeflogen. Dienstag abend war wiedermal HG (Herrgår'n) angesagt. Endlich mal wieder Feiern nach der ganzen Lernerei ;)

Am Mittwoch entschieden wir uns bei strahlendem Sonnenschein spontan einen Ausflug auf den Spuren Astrid Lindgrens zu machen - Tobi und zwei Kumpels, die ihn ebenfalls gerade besuchten, waren mit von der Partie. Mit meinem Golf gings zuerst ins ca. 100 km südlich gelegene Vimmerby, wo Astrid Lindgren aufwuchs. Unsere Reise führte uns weiter nach Bullerbyn - Drehort der gleichnamigen Filme - und schließlich nach Katthult, wo wir die Häuser aus den Michel-Filmen begutachten konnten. Sogar die geschnitzten Holzfiguren im Tischlerschuppen waren vorhanden.
Am späten Nachmittag beschlossen wir dann noch einen Abstecher an die Ostküste nach Västervik zu machen, wo wir genau passend zum Sonnenuntergang eintrafen. Anschließend schafften wir es sogar noch rechtzeitig zum allmittwöchentlichen Saunagang zurück nach Linköping.





































Am Donnerstag machten Endi und ich uns dann auf nach Stockholm. Da wir es im Vorfeld leider versäumt hatten, uns rechtzeitig um eine Unterkunft zu bemühen, waren natürlich alle Jugendherbergen im Zentrum bereits ausgebucht und wir mieteten uns im "Hotell Västberga" ein, welches in einem ziemlich heruntergekommenen Industriegebiet südlich des Zentrums ansässig ist. Allerdings ist Gamla Stan von dort aus mit der Tunnelbana (U-Bahn) in wenigen Minuten erreichbar. Das "Hotel" an sich war eigentlich ganz okay (sogar inkl Frühstück), als wir am zweiten Tag allerdings folgenden Zettel an der Tür zwei Zimmer neben dem unseren vorfanden, zogen wir es fortan vor unsere Wertsachen immer bei uns zu tragen.
Donnerstag abend wählten wir anstatt richtig wegzugehen die gemütliche Variante und zogen durch die Kneipenstraße Södermalms.

Freitag stand natürlich wiedereinmal Sightseeing auf dem Programm, wobei ich so manches davon ja bereits gesehen hatte. Da man in Stockholm bekanntermaßen sehr gut Einkaufen kann, nutzte ich zudem diese Gelegenheit mir ein paar neue Klamotten zuzulegen. Trotz leichter Müdigkeit vom vielen Herumlaufen tagsüber wollten wir es uns abends natürlich nicht entgehen lassen, das Nachtleben Stockholms ausgiebig zu testen. Unser Wahl fiel schließlich auf die "SpyBar", ein etwas noblerer Club direkt am Stureplan, dem Zentrum des Nachtlebens. Die Preise waren dementsprechend hoch, dennoch wurde es insgesamt ein sehr gelungener Abend. Erst in den frühen Morgenstunden kehrten wir per Taxi (teuer, großer Nachteil wenn man nicht zentrumsnah wohnt) in unsere Absteige zurück. Fazit: Stockholm hat vom Nachtleben her doch so einiges zu bieten, man sollte sich jedoch auf einen eher teueren Abend einstellen...

Nach einigen Stunden Schlaf schlenderten wir am Samstag dann noch gemütlich durch Östermalm und besuchten das Vasa-Museum - für mich auch beim zweiten Mal noch sehenswert, doch liebe zukünftige Besucher, jetzt reichts mir dann doch und ihr müsst da alleine hin, falls ihr es unbedingt sehen wollt ;) Gegen Abend fuhren wir schließlich wieder zurück nach Linköping und Endi trat Sonntag morgen seinen Heimflug an...



Alles in allem sehr coole Tage, Endi wollte aufgrund der vielen gutaussehenden Frauen, die dir hier in Schweden ständig über den Weg laufen, gar nicht mehr zurück nach Deutschland ;)