2008-02-15

Kiruna - Ein Wintermärchen


Nachdem ich direkt nach der Rückkehr aus meinem "Heimaturlaub" bereits beim Snowboarden in Kläppen - ein kleines Skigebiet in Mittelschweden; natürlich nicht zu vergleichen mit Skigebieten in den Alpen, aber für drei Tage auf jeden Fall ausreichend; zudem gibts hier den wohl besten Park Schwedens - das erste Mal in dieser Saison richtig Schnee unter meinen Füßen bzw. unter meinem Brett spüren durfte, gings dann Ende Januar für fünf Tage wirklich in den hohen Norden, nach Kiruna - ca. 200km nördlich des Polarkreises gelegen und somit die nördlichste Stadt Schwedens.

Am Mittwoch, den 23.01. brach unsere zehn Leute starke Gruppe frühmorgens per Zug Richtung Stockholm, Flughafen Arlanda auf. Mit von der Partie waren Gesa, Janina, Katrin, Steffi, Benni, Boris, Dominik, Simon, Tobi und ich. Mit beträchtlicher Verspätung - an Bord befanden sich zwei Gepäckstücke, aber nicht deren Besitzerin; nach erfolgloser Suche mussten schließlich alle Passagiere nochmal auf dem Rollfeld aussteigen und persönlich ihr Gepäck identifizieren - konnte unser Flieger schließlich doch noch abheben. Zwei Stunden später landeten wir auf dem winzigen Flughafen Kirunas, wo uns Temperaturen von knapp -20°C einen eisigen Empfang bereiteten. Für die erste Nacht hatten wir uns in einer Jugendherberge im Zentrum Kirunas eingemietet. Nach kurzer Stadtbesichtigung und Besuch des Snowfestivals - hier sollte es kunstvolle Skulpturen aus Schnee zu betrachten geben, allerdings war das Ganze noch im Aufbau begriffen - verbrachten wir einen eher ruhigen Abend mit gutem Essen.
Am nächsten Morgen brachen wir zeitig zu unserer 2-tägigen Hundeschlittentour auf. Ein unvergessliches Erlebnis auf dem Schlitten zu stehen und durch die unberührte Natur Lapplands zu gleiten, um einen herum nicht als die Stille der weitläufigen Ebene, zu hören nur das Knirschen des Schnees unter den Kufen und das Gebell der Hunde. Unser Camp, eine Ansammlung von Hütten, die man an einer Hand abzählen konnte, lag dann auch irgendwo mitten in der Wildnis an einem zugefrorenen See. Nach unserer Ankunft war zuerst einmal Holzhacken angesagt, unsere original Samenhütte wollte ja schließlich auch ausreichend beheizt sein. Anschließend wurde Wasser aus dem nahegelegenen Fluss geschöpft. In eben diesen versenkte einer der beiden Camp-Angestellten später auch sein Snowmobil und wir mussten alle bei der Bergungsaktion mit anpacken. Ansonsten verlief der Abend ohne weitere Zwischenfälle, sondern war vielmehr überaus gemütlich: Wohlschmeckender Rentierfleischeintopf, eine holzbefeuerte Sauna (zwischen den Saunagängen kühlte man sich einfach draußen im Schnee ab) und selbstgebrannter Slivovitz aus Serbien (an dieser Stelle nochmals vielen Dank an Milla!)...
Am nächsten Vormittag unternahmen wir noch eine kleine Wanderung in der Umgebung und genossen das gute Wetter. Die Landschaft dort ist einfach atemberaubend. Deswegen möchte ich hier auch gar keine weiteren Worte darüber verlieren, ich denke die Bilder sprechen für sich... Am Nachmittag gings dann wieder per Hundeschlitten und Snowmobil zurück Richtung Kiruna. Für die letzten beiden Nächte hatten wir uns ein ganzes Haus für uns alleine angemietet, in Camp Alta, etwa 15km außerhalb von Kiruna. Demenstprechend ungestört konnten wir dort feiern, und es wurde nicht zuletzt aufgrund altbewährter Trinkspiele wie "Mäxchen" und "Mütze" auch wiedermal richtig lustig. Doch selbst mit viel Alkohol - unsere Vorräte an russischem, schwedischem, finnischem und deutschem Wodka dezimierten sich überraschend schnell - und viel Phantasie konnten wir- entgegen anderslautender Behauptungen, gell Simon ;) - leider nicht wirklich die heißersehnten Polarlichter am sternenklaren Firmament ausmachen...
Am Samstag wartete dann ein weiteres Highlight auf uns - eine Snowmobiltour. Nur die Hälfte unserer Gruppe erfüllte sich diesen Traum, doch das Geld dafür war auf jeden Fall bestens angelegt! Es macht einfach einen riesen Spaß auf dem Snowmobil mit 70 Sachen über eine tiefverschneite Ebene zu heizen ;) Unsere Tour führte uns auch auf eine kleinere Erhebung. Von dort bot sich uns ein phantastischer Blick über die Weiten Lapplands, zudem konnten wir in der Ferne den Kebnekaise, Schwedens höchsten Berg, erblicken... Unseren letzten Abend ließen wir dann mit einer Feuerzangenbowle ausklingen...
Am Sonntag stand noch ein Besuch des berühmten Eishotels in Jukkasjärvi auf dem Programm. Unbedingt sehenswert! Bevors zum Flughafen ging konnten wir auch noch einen Blick auf die inzwischen fertiggestellten Skulpturen des Snowfestivals und die berühmte Holzkirche Kirunas werfen... Spätnachts trafen wir schließlich nach fünf unvergesslichen Tagen wieder in Linköping ein.
















2008-01-05

Update

Etwas weiter unten gibts nun endlich meinen Russland-Reisebericht zu lesen. Viel Spaß bei der Lektüre und Respekt, wer bis zum Ende durchhält ;)